Leitbild
St. Gereon Seniorendienste

Die sozialen Einrichtungen der St. Gereon Seniorendienste gGmbH leisten aus christlicher Verantwortung soziale Dienste für Menschen.
Wir sind damit Teil der katholischen Kirche. Erfahren Sie hier mehr über uns Leitbild.

Präambel

Das Haus Berg, Hückelhoven – Brachelen,
Christinenstift, Linnich – Gereonsweiler,
Haus Schunck, Linnich – Gereonsweiler,
Johannesstift, Hückelhoven – Ratheim,
Pastor Gerards Haus, Hückelhoven – Brachelen,
Servicehaus am Klostergarten, Hückelhoven – Brachelen,
Campus Hilfarth, Hückelhoven – Hilfarth,
Pfarrgarten, Hückelhoven – Brachelen,
Tagespflege in Hückelhoven – Hilfarth,
Tagespflege in Baesweiler – Setterich,
Tagespflege in Hückelhoven – Ratheim,
Tagespflege in Linnich,
Tagespflege in Linnich – Gereonsweiler,
Tagespflege in Hückelhoven – Brachelen,
Ambulanter Pflegedienst, Hückelhoven – Brachelen

befinden sich in Trägerschaft der St. Gereon Seniorendienste gemeinnützige GmbH, 41836 Hückelhoven-Brachelen, Klosterberg 5.
Einziger Gesellschafter ist die Katholische Kirchengemeinde St. Gereon, 41836 Hückelhoven, Hauptstraße 17.

Diese sozialen Einrichtungen leisten aus christlicher Verantwortung soziale Dienste für Menschen.
Wir sind damit Teil der katholischen Kirche.
Durch unsere karitative Arbeit versuchen wir den Anspruch des Evangeliums und die Wirklichkeit in Übereinstimmung zu bringen.
Damit stellen wir unser diakonisches Handeln in die Mitte unseres kirchlichen Lebens.

Dieser karitative Dienst (Caritas) lebt aus dem Glauben.
Caritas ist als soziale Arbeit zugleich eine spezifische Form kirchlicher Verkündigung: Sie ist „Gotteszeugnis durch die Tatsprache“. Zur Qualität der Caritas gehört, dass sie ein „Zeugnis ohne Worte“ und darin eine „stille, aber sehr kraftvolle und wirksame Verkündigung der Frohbotschaft“ ist (Evangelii nuntiandi, Nr. 21). Sie bezeugt das Erbarmen Gottes zu uns und zu jedem Menschen.
Die Bibel bezeugt einen Gott, der auf der Seite der Armen und der Randgruppen steht. Diese Botschaft ist ein normativer Horizont für die Kirche. Er wird konkret in der Caritas, die das öffentlich wahrnehmbare soziale Engagement der Kirche darstellt. Durch die Option für Menschen in Not erinnert und bezeugt die Caritas diesen Gott der Bibel.
Umso plausibler erscheint es wieder, soziale Arbeit im modernen Sozialstaat stärker auch nach dem Prinzip der Barmherzigkeit zu gestalten. Dieser Begriff, der ein Schlüsselwort der Bibel ist, erinnert daran, dass der Umgang mit Menschen in Not nicht nur durch professionelle Sozialtechniken, sondern immer auch durch Mitfühlen und persönliche Begegnung geprägt sein muss. Soziale Arbeit in der Balance zwischen Gerechtigkeit und Barmherzigkeit zu gestalten, muss ein Gütesiegel der Caritas sein.
Ein wichtiges Qualitätskriterium der Caritas ist daher, dass sie nah am Menschen ist.

Wir lassen uns von der Vision einer solidarischen und gerechten Gesellschaft leiten, in der gerade die Bewohner und die Mitarbeiter dieser Einrichtungen Lebensperspektiven finden.
Wir nehmen Situationen verletzter menschlicher Würde wahr.
Wir bieten konkrete Hilfen und eine solidarische Gemeinschaft an, in der „ein Leben in Vielfalt“ möglich ist und wo „Einer des Anderen Last“ trägt.
Die Qualität einer christlich motivierten sozialen Arbeit erweist sich dann aber darin, dass sie Menschen nicht von sich abhängig macht, sondern sie zu Eigenverantwortung, zur Selbsthilfe und zur Nächstenhilfe verhilft.

Dadurch tragen wir zur Glaubwürdigkeit der Kirche und ihrer Verkündigung bei.
Die Leitbild – Grundsätze sind zukunftsorientiert.
Sie beschreiben nicht die Situation sagen auch aus, was sein soll und zeigen damit Perspektiven für die Weiterentwicklung unseres Dienstes auf.
Die mögliche Diskrepanz zwischen Bestehendem und Angestrebtem erzeugt ein Spannungsfeld, das zu Neuerungen herausfordert.

1. Wir sind dem Leben verpflichtet

Jeder einzelne Mensch ist Ebenbild Gottes. Er ist einmalig in seiner Persönlichkeit und in seiner unverlierbaren Würde.
Wir unternehmen alle Anstrengungen, um den Einzelnen Hilfen zum Leben zu geben.
Die Bewohner und Kunden unserer Dienste sollen erfahren, dass sie als Person mit ihren eigenen sozialen, kulturellen und religiösen Erfahrungen wahrgenommen und aufgenommen werden.
Wir akzeptieren das Altwerden als einen natürlichen Prozess, der unabhängig von vorhanden Fähigkeiten und Möglichkeiten würdevoll gestaltet werden kann. Wir begreifen Hilfebedürftigkeit und Behinderung als Normalität.
Er ist immer ganz vollkommen Mensch.

2. Wir leben solidarisch miteinander

Menschsein verwirklicht sich in vielfältigen zwischenmenschlichen Beziehungen. Der Mensch braucht Gemeinschaft um sich als Mensch zu erfahren.
Wir bejahen und fördern menschliche Vielfalt und streben ein solidarisches und subsidiarisches Miteinander an, in dem Bewohner und Mitarbeiter an der Gemeinschaft  teilhaben können und jeweils wichtige Beiträge dazu leisten können.

3. Wir helfen Menschen in sozialer Not

Jede menschliche Not – geistige, körperliche, seelische und materielle – fordert mitmenschliche Hilfe.
Wir helfen den Menschen, die in ihrem persönlichen Umfeld keine – bzw. keine ausreichende – Hilfen finden. Dies gilt im gleichen Maße für Bewohner, Kunden und Mitarbeiter.

Ziel unserer Dienstleistung ist, dass die von uns betreuten Menschen ihre individuellen Bedürfnisse  eigenverantwortlich befriedigen können.
Dabei werden sie durch die Mitarbeiter im Sinne von Assistenz unterstützt.

Als Stärke wird das Vertrauen geachtet, mit dem der Bewohner/Kunde  sich uns anvertraut.
Wir suchen mit diesen Menschen gemeinsam nach ganzheitlichen, die Lebenswelt einbeziehende Hilfen.
Wir unterstützen sie auf ihrem Weg zu einem selbständigen und erfüllten Leben.
Wir bejahen die Autonomie der Menschen.
Wir respektieren ihre Biographie und ermöglichen ein “Leben in Vielfalt”.
Wir ermöglichen die Beibehaltung individueller Lebensgewohnheiten.
Wir erkennen in jeder Situation die Wünsche und Bedürfnisse der Menschen, die bei uns leben und/oder von uns betreut werden.

Wir nehmen jeden Einzelnen ernst und bieten maßgeschneiderte und kompetente Lösungen an.

Besonders in unseren Wohneinrichtungen erleben die Menschen die Begrenztheit des Daseins. Krankheit und Sterben sind Lebensabschnitte, in denen sich die Bewohner auf eine menschlich zugewandte Begleitung in fachlicher und pastoraler Verantwortung verlassen können.
Aus unserem Glauben heraus wissen wir, dass der Tod nicht das Ende ist.
Unser endliches und sterbliches Leben erscheint in dieser Perspektive als ein kostbares Geschenk, dem mit Achtung zu begegnen ist.
Sterben ist ein Teil des Lebens. Sterben ist nach unserer Überzeugung nicht in die Verfügung der Menschen gegeben; vielmehr bestimmt Gott den Zeitpunkt.
Deshalb lässt sich das Sterben eines Menschen nicht planen. Dadurch dass Menschen bei uns leben und sterben, sind immer auch andere Menschen eingebunden. Neben Angehörige und Freunde sind dies vor allem Pflegekräfte.
In dieser Lebensphase sind Menschen insbesondere auf unsere Fürsorge angewiesen. Aber auch in dieser Lebensphase bejahen wir die Selbstbestimmung und akzeptieren entsprechende  Verfügungen.

Jeder Mensch hat seine eigene Freiheitsgeschichte. Wir treten für die Freiheit des Menschen kompromisslos ein.  Wir lehnen alle freiheitseinschränkenden Maßnahmen ab.

4. Wir sind Anwalt für Benachteiligte

Wir erheben unsere Stimme für die Bewohner, die sprachlos sind oder resigniert haben.
Wir verschaffen ihren Anliegen und Nöten Gehör und unterstützen sie bei der Wahrnehmung und Durchsetzung ihrer Hilfeansprüche.

5. Unternehmerische Sozialverantwortung

Wir übernehmen Mitverantwortung bei der Entwicklung einer menschenwürdigen und bedarfsgerechten sozialen und pflegerischen Infrastruktur.
Wir tragen zur Entwicklung einer Kultur des Helfens bei, festigen den sozialen Frieden und wirken gesellschaftlichen Tendenzen der Entsolidarisierung entgegen.
Insbesondere Jugendliche ohne Ausbildung, Alleinerziehende ohne Arbeit, ältere Mitarbeiter, Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen mit Einschränkungen, Menschen aus sozial schwachen Verhältnissen wollen wir durch entsprechende Maßnahmen qualifizieren um ihnen den Einstieg in eine Ausbildung zu ermöglichen bzw. um Ihnen eine Beschäftigung zu ermöglichen.
Als kirchlicher Träger haben wir eine besondere arbeitsmarktpolitische Verantwortung und eine Verpflichtung uns den vermeintlich „Schwachen in der Gesellschaft“ zuzuwenden.

6. Wir fördern die Mitarbeiter

Die Mitarbeiter sind die Grundsäulen der von uns erbrachten Leistungen. Sie entscheiden über Erfolg oder Misserfolg unserer Dienste.
Fachlichkeit, Einsatzwille, Flexibilität und Loyalität sind Kennzeichen der professionellen Dienste.

Wir nehmen unsere soziale Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern wahr.
Die physische, psychische und seelische Gesundheit unserer Mitarbeiter wird geschützt und gefördert.
Wir schaffen die Bedingungen, dass ihre Arbeitskraft erhalten bleibt und die Arbeit menschengerecht gestaltet wird.
Wir schaffen die Bedingungen, dass die Mitarbeiter eine gute Balance zwischen Beruf und Familie haben.
Wir stellen durch unsere Personal- und Organisationsentwicklung sicher, dass die Mitarbeiter mit ihren vielfältigen Fähigkeiten (Können) und Talenten (Wollen) in entsprechende Arbeitsfelder (Sollen) einsetzt werden.
Wir pflegen eine Organisationkultur, die von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung jeder und jedes Einzelnen geprägt ist. Dabei kommt den Führungskräften eine besondere Verpflichtung zu.
Wir respektieren und fördern die „Andersartigkeit“ der Mitarbeiter. Die darin liegenden Potenziale sind eine Bereicherung und haben eine positive Auswirkung.
Wir bieten ihnen anspruchsvolle Arbeitsfelder mit Entfaltungsmöglichkeiten und fördern sie in ihrer fachlichen, persönlichen und in der religiösen Weiterentwicklung.

7. Wir pflegen einen moderierenden Führungsstil

Wir pflegen einen moderierenden Führungsstil. Die Mitarbeiter werden an den ihr Arbeitsfeld und den Arbeitsbedingungen betreffenden Ziel- und  Entscheidungsfindungen beteiligt und klare Aufgabenbeschreibungen mit Delegation von Kompetenzen und Verantwortung räumen ihnen Selbständigkeit und Eigenverantwortung ein.
Wir fordern und fördern Eigenverantwortung und Kreativität der Mitarbeiter.

8. Wir sind Dienstgemeinschaft

Alle Mitarbeiter setzen die Ziele, Werthaltungen und Grundsätze dieses Leitbildes in den unterschiedlichen Feldern ihrer Arbeit um.
Sie realisieren Dienstgemeinschaft durch Schaffen einer Atmosphäre vertrauensvoller und kollegialer Zusammenarbeit, in der die Persönlichkeit respektiert, Konflikte angstfrei und konstruktiv aufgegriffen werden.
Angesichts der durch ökonomische Zeitdiktate verordneten Arbeitsbelastung kommen oft jene Begegnungen zu kurz, in denen Mitarbeiter sich gegenseitig wahrnehmen, anerkennen und schätzen lernen können. Zu unserer Qualität sollte gehören, dass Mitarbeiter nicht nur für ihre Arbeit bezahlt, sondern auch als Menschen wahrgenommen werden. Der Begriff „Dienstgemeinschaft“ ist deshalb ein höchst personaler und spiritueller Qualitätsanspruch.

9. Wir erbringen Leistungen nachrangig, bedarfsgerecht und flexibel

Wir gestalten und erbringen Dienstleistungen nach den Bedürfnissen und Problemen derjenigen, die sie beanspruchen, unabhängig von ethnischer Zugehörigkeit, Religion und politischer Meinung.
Hierbei lassen wir uns insbesondere von dem Gestaltungsprinzip der Normalität und der Eigenverantwortung der Bewohner leiten. Wir sind flexibel und können schnell auf die Bedürfnisse eingehen.
Die „hilfreichen Arrangements“ werden grundsätzlich nachrangig erbracht.
Damit wird das Subsidiaritätsprinzip in den Einrichtungen eingelöst.

10. Wir orientieren unser Handeln an den Prinzipien der christlichen Sozialethik

Wir achten die Würde eines jeden Menschen und treten für seine Rechte ein.
Wir fördern die Selbständigkeit einzelner und von Gruppen und leisten ihnen primär Hilfe zur Selbsthilfe. Für Bewohner/Kunden und Mitarbeiter gilt, dass sie zur Nachfolge Christi berufen sind und dies sich insbesondere darin ausdrückt, dass sie das Gebot: Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst, ausüben können.
Wir unterstützen und fördern das solidarische Handeln von Bewohner/Kunden, damit sie untereinander „von Segen sind“.

11. Wir leisten fachlich qualifizierte Dienste

In allen Tätigkeitsfeldern arbeiten wir nach anerkannten aktuellen fachlichen Standards und gesetzlichen Vorgaben.
Gestützt auf unsere Praxiserfahrungen beteiligen wir uns an der Weiterentwicklung dieser Standards.
Unser Qualitätsverständnis ist strukturiert in:
a) Strukturqualität:
Rahmenbedingungen, unter denen die Leistung erbracht wird (räumlich, sachlich und personell)
b) Prozessqualität:
Art und Umfang der Leistungen werden geplant, sowie die Ausführung dokumentiert
c) Ergebnisqualität:
Zielerreichungsgrad der Leistung unter Berücksichtigung der Zufriedenheit der Bewohner und der Mitarbeiter.

Wir handeln aus dem Leitgedanken einer ganzheitlichen Sicht des Menschen. Das heißt: Achtung, Nutzung, Stärkung und Förderung der Eigeninitiative und der Selbsthilfekräfte. Befähigung von Menschen, vorhandene Freiräume und Ressourcen zu entdecken und zu nutzen.  Förderung gegenseitiger Hilfe im Sinne, dass  die „Menschen untereinander von Segen sind“ und es zu einem „miteinander – füreinander“ kommt.
Im Rahmen der „geteilten Verantwortung“ sind Angehörige wichtig und haben bedeutende Aufgaben.
Wir unterstützen die Angehörigen bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben.

12. Wir arbeiten unternehmerisch

Wir verwenden die uns anvertrauten Mittel wirtschaftlich und zweckmäßig.

Eigenmittel setzen wir vorwiegend für Angebote ein, denen wir Priorität eingeräumt haben und deren Erfüllung nicht durch andere Angebote ausreichend gesichert sind.

Wir sind eine „lernende“ Institution, die sich zum Ziel gesetzt hat, dass die Dienstleistungen projektbezogen erbracht werden.

13. Wir wirken innovativ

Durch die Entwicklung und Initiierung von Projekten gehen wir schnell und unbürokratisch auf neue Herausforderungen ein.
Wir bringen die gewonnenen Erfahrungen in die fachliche und politische Diskussion ein und tragen damit zur Innovation im sozialen-pflegerischen Bereich bei.

14. Wir sind Teil der Schöpfung

Die Einrichtungen stehen in Wechselwirkungen nicht nur mit dem sozialen Umfeld, sondern auch mit der Umwelt.
Aus Ehrfurcht vor der Schöpfung und zu ihrem Schutz werden ökologische Anforderungen beachtet.
Energie, Wasser und andere Rohstoffe werden sinnvoll und sparsam genutzt.
Insbesondere sollen regenerative Energien zum Einsatz kommen.
Lebensmittel und Materialien werden soweit es ökonomisch vertretbar ist, von regionalen Anbietern bezogen.
Wir gestalten unsere Dienste unter dem Gesichtspunkt ökologischer Verträglichkeit und tragen damit zu Bewahrung der Schöpfung bei.
Wir verpflichten uns Umweltbelastungen aus unserer Betriebsführung gering zu halten und diese – wo immer möglich, kontinuierlich zu verringern.